Zur Geschichte der Insel

(Entstehung und Geologie - Besiedlung - Entdeckung durch Europäer und nachfolgende Entwicklung)

Die Entstehung und Geologie der Insel

Die heutige Insel Neuguinea gehört gemeinsam mit Australien zur Australischen Kontinentalplatte. Nördlich grenzt diese an die philippinische, östlich an die pazifische Platte.

Im Wechselspiel dieser Kontinentalplatten begann vor ca. 30 Millionen Jahren die Auffaltung von Gebirgsketten, welche die Grundlage der heutigen Insel bilden. Zum Vergleich: zur gleichen Zeit entstanden in Europa die Alpen.

Bislang sind diese Prozesse noch nicht abgeschlossen. Diese Region ist nach wie vor geologisch sehr aktiv und es sind auch zahlreiche Vulkane zu finden.

Während der Eiszeiten war Neuguinea mehrfach mit Australien durch Landbrücken verbunden, da in dieser Zeit der Meeresspiegel viel tiefer lag. Hieraus erklärt sich so manche Ähnlichkeit mit der australischen Fauna (im Gegensatz zur Flora).

Heute ist Neuguinea nach Grönland die zweitgrößte Insel der Welt mit einer Gesamtfläche von ca. 771.900 km². Das Gebirgsmassiv durchzieht die Insel in Ost-West-Richtung. Die höchste Erhebung - die Carstenz Pyramide (5028m) – liegt im indonesischen Teil der Insel.

Besiedlungsgeschichte

Die Besiedlung der Region begann nach wissenschaftlichen Erkenntnissen während der letzten Eiszeit vor etwa 50.000 Jahren. In dieser Zeit bestanden zwischen Südostasien, Neuguinea und Australien Landbrücken.
Zuerst kamen die Vorfahren der Papuas - praeaustronesisch sprechende, vermutlich altsteinzeitliche Jäger und Sammler. Der erste sichere Nachweis hierfür sind Funde von bearbeiteten Steinklingen von vor etwa 26.000 Jahren.
Gegen Ende der Eiszeit (etwa vor 11.000-13.000 Jahren) besiedelten die Menschen das Hochland, wo die ersten Ackerbaukulturen entstanden.

Vor ca. 6.000 bis 4.000 Jahren folgten in der zweiten Einwanderungswelle die Melanesier (Austronesier), welche sich hauptsächlich in den Küstengebieten ansiedelten und die Papuas in die inneren Regionen der Insel abdrängten. Die Besiedlung erfolgte über das Meer und erstreckte sich auf die gesamte melanesische Inselwelt.
Die letzte große Einwanderung fand vor etwa 2.000 Jahren statt, als wiederum Austronesier von Südost- und Nordost-Melanesien nach Südost-Neuguinea kamen.

Die „Entdeckung“ durch die westliche Welt und nachfolgende politische Entwicklung

Jorge de Meneses entdeckte die Nordküste Neuguineas 1526.
Ca. 80 Jahre später stellte Luis Várez de Torres fest, dass Neuguinea eine Insel ist. Im 17. Jahrhundert versuchte die niederländische Ostindienkompanie Einfluß zu gewinnen, ab 1793 folgten die Engländer. Man drang aber kaum ins Landesinnere vor.
Erst 1828 besetzten die Holländer den westlichen Teil. Der Nordteil Ostpapuas wurde 1884 deutsche Kolonie, den Südteil befand sich unter britischem Einfluß.

Ab 1885 bildete der 141. östliche Längengrad die Grenze zum niederländischen Teil und ist noch heute die Grenze zur indonesischen Provinz Irian Jaya. 1895 einigten sich England und Deutschland auf die Grenzziehung am Fly River.

Der englische Teil wurde Kronkolonie und ab 1906 von Australien verwaltet. Nach dem 1. Weltkrieg erhielt Australien auch ein Völkerbundmandat für die Verwaltung der ehemaligen deutschen Kolonie. Mit Billigung der UNO bildete Australien 1949 ein gemeinsames Verwaltungsgebiet, aus dem der heutige Staat Papua-Neuguinea entstand.


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