Wirbeltiere

Regenbgenfische - Baumpython - Taipan - Warane - Krokodile - Paradies- und Laubenvögel - Tauben - Loris - Giftvögel - Kasuar - Kuskus - Baumkänguru - Hunde - Schweine

Allgemeiner Überblick über die Wirbeltiere Neuguineas

Durch die mehrfach bestehenden Landverbindungen zwischen Australien und Neuguinea gibt es viele Gemeinsamkeiten in der Wirbeltierfauna. So dominieren unter den in Neuguinea lebenden ca. 188 Säugetierarten die Beuteltiere.
Die Säugetierfauna ist aber noch relativ wenig erforscht. Es werden gelegentlich auch neue Arten entdeckt. Die jüngste Entdeckung war das 1994 gefundene Schwarz-Weiße Baumkänguru (Dendrolagus mbaiso), das in den Wäldern Irian Jayas lebt. Eine Expedition vom Australian Museum in Sydney, die in die Urwälder Irian Jayas fährte, erbrachte z.B. zwei neue Säugerarten. Es handelte sich um eine neue Fledermausart und eine neue Gletscherratte.
Von Neuguinea sind ca. 700 Vogelarten bekannt, die nahezu alle Lebensräume besiedeln. Charakteristisch sind Paradiesvögel und Kasuare.
Unter den rund 300 Amphibien- und Reptilienarten gibt es 14 Schildkrötenarten, 190 Eidechsen und ca. 200 Schlangenarten. Bekannteste Vertreter der Herpetofauna sind der Grüne Baumpython, das Leisten- sowie das Neuguineakrokodil. Darüber hinaus gibt es viele zu den Eidechsen zählende Skinke.

Regenbogenfische

Regenbogenfische, Familie: Melanotaeniidae

Die bekanntesten und bei Aquarianern beliebtesten Fische Neuguineas sind wohl die Regenbogenfische. Dahinter verbergen sich zwei Familien: die eigentlichen Regenbogenfische (Melanotaeniidae) und die Blauaugen (Pseudomugilidae).
Insgesamt kennt die Wissenschaft mittlerweile ca. 80 Regenbogenfischarten. Experten schätzen, dass sich die Zahl der Arten noch auf mindestens hundert erhöhen wird, da die Flüsse und viele Seen in Neuguinea nur wenig erforscht sind.
Diese in allen Farben schillernde Fische kommen in Australien, Neuguinea und auf den vorgelagerten Inseln vor, sofern diese in der Erdgeschichte mit Australien verbunden waren. In Neuguinea wird Verbreitung der Regenbogenfische vor allem durch die Wassertemperatur bestimmt. Regenbogenfische bevorzugen eine Wassertemperatur zwischen 20 und 28 °C. Deshalb findet man sie in kälteren Gebirgsseen und Flüssen nicht mehr. Höhere Lagen sind also eine natürliche Ausbreitungsgrenze. Im Tiefland, wo die Bedingungen günstig sind, findet man sie dagegen überall auf der Insel.
Regenbogenfische sind an klare Gewässer gebunden.

Regenbogenfisch, Melanotaenia herbertaxelrodi
Foto: G. Maebe, aus: H. Hieronimus, Regenbogenfische, Bede Verlag

Baumpython

Grüner Baumpython, Chondropython viridis

Die wohl bekannteste und attraktivste Schlange Neuguineas ist der Grüne Baumpython. Er unterscheidet sich durch eine kurze Schnauze und weiße Unterseite vom ähnlich aussehenden südamerikanischen Hundskopfschlinger, der einen langgezogenen Kopf und eine gelbe Unterseite aufweist.
Die typische Färbung des Baumpython ist dunkelgrün mit weißen eingesprenkelten Flecken. Allerdings gibt es zahlreiche Farbvarianten. Die seltenste Form ist der blaue Baumpython. Während der Entwicklung wechselt der Baumpython mehrfach die Farbe. Jungtiere sind meist gelb, jugendliche Pythons rot und erwachsene Pythons grün gefärbt.
Verbreitet ist diese Riesenschlange über ganz Neuguinea und die vorgelagerten Inseln sowie Australien. Ihr Lebensraum sind die dichten Regenwälder. Am Tag findet man den Baumpython fast immer in einer typischen zusammengerollten Form, wobei der Kopf nach vorn schaut. Mit seinem Greifschwanz kann sich das Tier im Geäst fest verankern. Er jagt in der Nacht seine Beute am Boden, wenn er im Geäst nichts fressbares findet. Das Nahrungsspektrum umfasst beispielsweise Kleinsäuger, wie Ratten und Mäuse, sowie in selteneren Fällen Vögel und Frösche.
Der wichtigste Feind der grünen Baumpython ist - wie so häufig - der Mensch. Viele Völker Neuguineas jagen und essen den Baumpython.
Quelle: (15)

Jungtier eines Baumpython, Chondropython viridis
Pusppenssat, Iran Jaya, 1998
Foto: M. Hoffmann

Taipane

Taipan, Familie: Elapidae

Taipane sind die bekanntesten und gefürchtetsten Giftschlangen Neuguineas. Der eigentliche Papua-Taipan (Oxyuranus scutellatus canni) kommt nur in beiden Teilen Neuguineas vor. In Australien ist eine andere Unterart von Oxyuranus scutellatus verbreitet. Im Durchschnitt werden die meisten Taipanarten bis 2 m, in seltenen Fällen sogar bis zu 3 Meter lang. Taipane sind sehr bewegliche Tiere. Bevorzugte Habitate trockene Wälder und offene Graslandschaften. Sie sind sowohl am Tage als auch in der Dämmerung aktiv.
Die etwa 13 mm langen Giftzähne injizieren das Gift in die Beute. Es handelt sich hauptsächlich um kombinierte Nerven- und Blutgifte. Das Taipangift lähmt einerseits und verhindert anderseits die Blutgerinnung. Aus diesem Grund ist dieses Gift auch für den Menschen so gefährlich. Typische Vergiftungssymptome sind Lähmungen der Atemwege, Benommenheit, Krämpfe, Schweißausbruch und unstillbare Blutungen.
Quelle: (9), (10)

Taipan Oxyuranus scutellatus
Terrarienanlage, 1999
Foto: L. Trutnau

Papua-Taipan, Oxyuranus scutellatus canni
Zoo Frankfurt/Main, 1964
Foto: L. Trutnau

Warane

Warane, Familie: Varanidae

Von den in Afrika, Asien und Australien beheimateten Waran-Arten, findet man allein 8 Arten auf Neuguinea.
Ihre Lebensweise ist je nach Art unterschiedlich, tagaktiv sind sie alle.

Den bis zu einem Meter langem Mangrovenwaran (Varanus indicus)
findet man in den Küstenregionen Australiens und Neuguineas.
Er ernährt sich von Fischen, Krabben, kleinen Vögeln und sogar Säugetieren.
Irian Jaya, 1995
Foto: M. Leitzinger

Papua Waran Varanus salvadorii
2000, Foto: G. Ehlers

Krokodile

Krokodile

In Neuguinea leben zwei Krokodilarten. Das kleinere Neuguineakrokodil (Crocodylus novaeguineae), das bis zu 2,90 Meter lang werden kann, und das größere und kräftigere Leistenkrokodil (Crocodylus porosus). Beide Krokodile unterscheiden sich erheblich in ihrem Verhalten und bewohnen verschiedene Lebensräume. Während man das Neuguineakrokodil besonders in den Süßwasserflüssen und Seen findet, kommt das Leistenkrokodil im Salzwasser der Küstenbereiche vor.
Leistenkrokodile sind die größten Krokodile der Welt, sie können bis zu 7,90 Meter lang werden und sind für Menschen entsprechend gefährlich. Da man fast alle Teile des Krokodils (Fleisch, Knochen, Öl) verarbeiten kann, wurde das Leistenkrokodil von vielen Völkern Neuguineas gejagt und verfolgt.

Neuguineakrokodil Crocodylus novaeguineae novaeguineae
Singapur - Zoo, 1999
Foto: H. Deumer

Paradiesvögel und Laubenvögel

Paradiesvögel, Familie: Paradisaeidae

Diese Vogelfamilie ist in Australien, auf den Molukken, Halmahera, den Aru-Inseln und vor allem auf Neuguinea beheimatet. Von den 43 bekannten Paradiesvogelarten kommen 36 Arten ausschließlich auf Neuguinea vor.
Paradiesvögel bezaubern durch ihr ausgefallenes Federkleid mit seinen prunkenden Farben und den Schmuckfedern, die sie während der Balz zur Schau stellen. Aufgrund ihrer Farbenpracht waren sie aber auch als Trophäe sehr begehrt, weswegen die 1921 erfolgte Unterschutzstellung notwendig wurde. Heute sind sie auch im Anhang zum Washingtoner Artenschutzabkommen gelistet.
Das Leben der Paradiesvögel spielt sich hauptsächlich im Geäst von Baum oder Busch ab, wo sie ihre Nahrung finden (Früchte, Sämereien, Insekten, kleine Frösche und Eidechsen), wo sie Ihren Nistplatz haben und wo die Männchen Ihre Balz vollführen.

Kleiner Paradiesvogel Paradiesea minor
2000, Foto: G. Ehlers

Kopf des Kleinen Paradiesvogels Paradisea minor
1998, Foto: A. Riede
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Roter Paradiesvogel Paradiesea rubra 2000, Foto: G. Ehlers

Laubenvögel, Familie: Ptilonorhynchidea

Sehr eng mit den Paradiesvögeln verwandt sind die Laubenvögel. Sie haben im Gegensatz zu den Paradiesvögeln eine extreme Balzstrategie entwickelt, während sie kein so ansprechendes Federkleid haben. Bei den Laubenvögel spielt das Nest (die Laube) eine wichtige Rolle in der Brautwerbung. Einige Arten betreiben einen derartigen Aufwand, in dem sie vor oder um ihre Laube eine große Tanzarena anlegen, diese säubern und mit Blumen, Waldfrüchten und bunten Käfern ausschmücken.

Tauben

Tauben, Familie: Columbidae

Auf Neuguinea leben ca. 45 Taubenarten, von denen die meisten farblich sehr ansprechend sind. Viele Taubenarten in Neuguinea sind Fruchtfresser.

Die Kronentaube gehört zu den gefährdeten Arten, sie steht deshalb im Anhang zum Washingtoner Artenschutz-Abkommen.

 
Kopf der Westlichen Kronentaube Goura cristata
Nabire, Irian Jaya, 1999
Foto: A. Riedel
 
Rotbrust Kronentaube Goura scheepmakeri
Foto: G. Ehlers

Die Muskatnußtaube bevorzugt als Lebensraum die gesamte Küste Neuguineas. Sie lebt in den Mangroven- und Tieflandwäldern. Seltener ist sie in den Savannen Neuguineas zu finden.

Muskatnußtaube Ducula bicolor
Foto: M. Hoffmann

Die Kragentaube kommt bevorzugt auf kleinen bewaldeten Inseln der Nikobaren, Andamanen, Indonesiens, Neuguineas und der Salomonen vor. Diese ungewöhnliche Taube fällt besonders durch ihre schillernde Halskrause auf. Sie ernährt sich von Früchten und Sämerein, die sie vom Waldboden aufnimmt. Durch Abholzung der Wälder und zu starke Bejagung ist diese Taubenart zunehmend gefährdet.

Kragentaube Caloenas nicobarica
Foto: G. Ehlers

Loris

Loris, Unterfamilie: Loriinae

Die zu den Papageienvögeln gehörenden Loris ernähren sich überwiegend von Pollen und Nektar. Dazu dient ihre pinselförmige Zungenspitze, die typisch für diese Vögel ist. Auf Neuguinea sind leben ca. 21 Loriarten.
Meist findet man sie paarweise oder in kleinen Gruppen in den Baumkronen. Die Federn der Lorivögel sind bei den Einheimischen als Kopfschmuck sehr begehrt. Einige Arten (besonders der Frauenlori) werden gerne als "Haustiere" in den Hütten gehalten.
Quelle: (12)

Rotstirnlori, Weibchen, Hypocharmosyna rubronotata
Foto: G. Ehlers

Pithuis - Giftvögel

Pithuis, Giftvögel, Familie: Pachycephalidae - Dickkopfvögel

Mit der Meldung über Vögel auf Neuguinea, die giftig seien, stieß der Ornithologe John Dumbacher 1988 zunächst in der Fachwelt auf Unglauben. Bei der Beringung der Vögel verätzte sich der Zoologe die Hände. Inzwischen wurde das Gift dieser Vögel näher untersucht. Es handelt sich um Homobatracho-Toxin, das dem Gift der Pfeilgiftfrösche erstaunlich ähnlich ist. Das Gift fand man in der Haut, im Blut, im Magen, im Darm und der Leber der untersuchten Vögel. Beim Menschen verursacht das Gift starke Reaktionen auf der Haut. Bisher fand man es in vier Arten der Dickköpfe. Nach Aussagen der Einheimischen gibt es noch mehr Giftvögel, die der Wissenschaft allerdings noch unbekannt sind. Welchen Zweck das Gift hat, ist bisher noch nicht geklärt. Es wird vermutet, dass damit auf Vögel spezialisierte Parasiten abgetötet werden sollen.



 



Dickkopfvogel, Pitohui dichrous
Weylandgebirge, Papua-Neuguinea,
Expedition G. Stein, 1931
Leihgabe: Museum für Naturkunde Berlin.
Foto: M. Hoffmann
 
Dickkopfvogel, Pitohui ferrugineus
Wauggar, Papua-Neuguinea,
Expedition G. Stein, 1931
Leihgabe: Museum für Naturkunde Berlin.
Foto: M. Hoffmann

Kasuar

Kasuare, Familie: Casuariidae

Die drei Kasuar-Arten gehören zu einer eigenen Familie: Casuariidae. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Australien, Neuguinea und einige kleinere Inseln der Aru-Gruppe sowie die Insel Japen.
Kasuare leben im dichten Unterholz des Regenwaldes. Sie bewegen sich mit recht hoher Geschwindigkeit und gesenktem Kopf durch das Unterholz. Ihr helmartiger Kopffortsatz hilft ihnen, das Dickicht beiseite zu schieben - daher rührt auch der Name Helmkasuar. Auf freien Strecken können Kasuare ein Lauftempo bis zu 50 km/h erreichen.
Fast alle Kasuare besitzen Reviere, an deren Grenzen sie regelmäßig patrouillieren. Manche Wege sind bereits zu regelrechten Tunneln und Pisten im Wald ausgetreten.
Kasuare können sogar schwimmen und überqueren auf diese Weise Bäche und Flußläufe.
Kasuare können 45-68 kg schwer und bis zu 1,80 Meter groß werden, das Weibchen ist in der Regel größer als das Männchen.
Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten und Jungtrieben.
Kasuare legen ein Nest mit 3 bis 6 dunkel gefärbten Eier an. Ein Ei kann bis zu 650 g wiegen. Für die Brut ist das Männchen verantwortlich. Nach etwa 53 Tagen schlüpfen die Küken. Sehr junge Küken sind gelb braun gestreift, erst mit zunehmendem Alter verblasst das Jugendkleid.
Viele Völker betreiben in Neuguinea einen regelrechten Kükenhandel, in dem sie die Küken aus anderen Gebieten aufziehen, um sie als Nahrung zu nutzen. Ausgewachsene Kasuare werden auf Grund ihrer Gefährlichkeit nur in speziellen Käfigen gehalten. Denn diese Tiere können den mittleren Zeh als Waffe sowohl gegen Artgenossen als auch gegen den Menschen einsetzten, wenn sie ihre Brut verteidigen.
Quelle: (2)

Kopfbereich eines Helmkasuars Casuarius casuarius
1999, Foto: G. Ehlers

Jungkasuar
Pusppenssat, Irian Jaya, 1995
Foto: M. Balke

Beobachtungen aus der Natur flossen stets auch in die Mythenwelt der Völker Neuguineas ein. Hier ein Beispiel aus dem Wantoat Tal: eine Legende, wie der Kasuar seine Flugunfähigkeit erhalten haben könnte. "Früher saß der Kasuar, WANAM, in der Krone des PIOK-Baumes, und die kleine Taube, NSIT, wohnte auf der Erde. Der Kasuar aber konnte nicht fliegen, während die Taube der schnellste Vogel im Lande war. Die Taube duldete den Kasuar nicht in der Krone des Baumes und fand es sehr ungerecht, dass dieser unbeholfene Kasuar immer oben auf dem schönen Baum wohnen sollte, während sie selbst auf der Erde bleiben musste. Da besorgte sich die Taube Pfeil und Bogen und schoss den Kasuar ab. Die Taube flog nun hoch in die Krone des Baumes. Der Kasuar war natürlich sehr böse, dass er jetzt auf der Erde wohnen sollte. Er drohte der Taube: "Ich werde dich verzaubern, sobald etwas Dreck von dir auf die Erde fällt". Die Taube war nun sehr vorsichtig. Jedes mal, wenn der Dreck von ihr herunterzufallen drohte, wischte sie schnell mit dem Flügel den Stamm oder Ast ab. An dieser Stelle nun schlug ein bestimmtes Baummoos aus. ... "


 

Kopfschmuck aus Kasuarfedern
Bevölkerungsgruppe: Lani
Loga, Irian Jaya, 1993
Foto: M. Hoffman
Schenkung von Herrn M. Faber
 
Kasuarknochenmesser
Bevölkerungsgruppe: Yatmul
Mittel-Sepik, Papua-Neuguinea, 1994
Foto: M. Hoffman
Schenkung von Frau Ruth Barensteiner

Kuskus

Kuskus, Familie: Phalangeridae

Die bekanntesten Kletterbeutler sind die Kuskuse. In Neuguinea sind 7 Kuskusarten beheimatet. Sie alle zeichnen sich durch ein weiches Fell, einen unbehaarten Greifschwanz, kleinen Ohren und hervorstehenden Augen aus. Die Größe dieser Kletterbeutler beträgt durchschnittlich 40 - 60 cm.
Die Kuskuse sind nachtaktive Pflanzenfresser, die allerdings auch tierische Kost, z.B. Insekten oder Jungvögel, nicht verschmähen. Sie leben hauptsächlich in den Kronen der Bäume.
Besonders intensiv werden sie von den Einheimischen wegen ihres Felles bejagt. Die natürlichen Feinde der Kuskuse sind vor allem Riesenschlangen der Gattung Python.
Quelle: (13)

Tüpfelkuskus (Spilocuscus maculatus)
Nabire, Irian Jaya, 1991
Foto: M. Leitzinger

Baumkängurus

Baumkängurus, Familie: Macropodidae

Auf Neuguinea existieren 8 Baumkänguru-Arten aus der Gattung Dendrolagus. Sie haben ein dichtes Fell einen langen behaarten Schwanz mit denen sie bei Springen im Geäst steuern können. Ihr Kopf wirkt besonders eckig und massig. Die Hinterfüße der Baumkängurus besitzen lange scharfe Krallen die das Klettern erleichtern.
Baumkängurus leben in Baumkronen, wo sie sich von Früchten, Beeren aber auch von Rinde ernähren.
Alle Baumkängurus sind streng geschützt und im Anhang des Washingtoner Artenschutzabkommens verzeichnet.
In den Zoologischen Gärten Europas werden 3 Arten von Baumkängurus gehalten. Diese werden in einem speziellen Erhaltungszucht-Programm zusammengefasst - koordiniert wird es vom Zoo Rotterdam. Zoos die das Baumkänguru Dendrolagus matschiei halten, sind dem Species Survival Plan (SSP) in Amerika angeschlossen.
Quelle: (13)

Baumkänguru
Pusppenssat, Irian Jaya, 1997
Foto: M. Balke

Matschies Baumkänguru (Dendrolagus matschiei)
2000, Foto: G. Ehlers

Hunde

Hunde, Familie: Canidae

Die 35-38 cm hohen und 8-10 kg schweren Dingos in Neuguinea wurden, ähnlich wie die Dingos in Australien im Laufe der Zeit eingeschleppt, wo sie ihre eigene Lebensweise gefunden haben. Mit den Dingos in Australien sind sie aber nicht näher verwandt - auch bei diesen Hunden handelt es sich um verwilderte Haushunde. Im Verhalten sind sie abweisend und unberechenbar.
Hunde spielen im leben der indigenen Völker Neuguineas sowohl im Hoch- als auch im Flachland eine wichtige Rolle. Sie fungieren z.B. als lebendige "Warnanlage" oder als Lieferant für Zähne, die als Schmuck verarbeitet werden.

Urwalddingo mit Jungtieren (Canis familaris) Kei kei, Irian Jaya, 1997
Foto: M. Leitzinger

Tragetasche mit Hundezähnen
Tami-Island, Papua-Neuguinea, 1998
Foto: M. Hoffman

Schweine

Schweine, Familie: Suidae

Schweine wurden im 16 Jahrhundert von europäischen Siedlern in Neuguinea eingeführt. Von dieser Unterart Sus scrofa papuensis leben auf Neuguinea schätzungsweise ca. 1,5 Millionen Schweine.
Die Engas oder Hulis halten seit langem Schweine. Oft werden die Schweine nicht in Käfigen gehalten, sondern laufen frei in der Dorfanlage herum, werden aber in den meisten Fällen vom Mensch gefüttert.
Viele Völker nutzen häufig sowohl die Schädel (speziell die Unterkiefer) als auch die Zähne der Schweine z.B. als Nasen-, Brust- oder sogar Stirnschmuck.
Schweine stellen im Handelssystem der Völker Neuguineas eine wichtige Größe dar, z.B. fungieren sie als Brautgeschenk.
Quelle: (14)

Wühlende Schweine im Müllhaufen am Rande eines Dorfes
Wamena, Irian Jaya, 2000
Foto: N. Berg


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