Neuguinea verfügt über die zur Zeit größten zusammenhängenden
Waldgebiete der Erde. Weite Teile der Insel erscheinen zudem noch recht
ursprünglich. Dennoch haben verschiedene Umweltprobleme auch Neuguinea
erreicht. Vor allem die fortschreitende Rodung der Wälder, die
Gewinnung von Bodenschätzen und der illegale Tier- und Pflanzenhandel
betreffen auch diese Region der Erde. Deshalb gibt es verschiedene
Bestrebungen, durch Gesetze und Hilfsprogramme eine weitere
Verschärfung der Probleme zu unterbinden.
Neben der Ausweisung von Schutzgebieten und dem gezielten Artenschutz
durch Handelsverbote oder -beschränkungen gehören dazu auch
Waldschutzprogramme und die Förderung wissenschaftlicher
Untersuchungen. Allerdings können alle Vorhaben nur dann Erfolg haben,
wenn die Bewohner Neuguineas daran beteiligt werden.
Die ehemalige Feldstation des Bishop Museums Honolulu wurde 1971 durch
den Entomologen J. Linsley Gressit ausgebaut und erweitert. Heute ist
diese mittlerweile etablierte Institution auch als das
Wau-Ecology-Institut (W.E.I.) bekannt. Es steht derzeit unter der
Leitung des amerikanischen Entomologen Michael Hudson.
Eingangsschild des Wau Ecology Institutes
Wau, Papua Neuguinea, 1997
Foto: R. Barensteiner
Die wichtigsten Aufgaben dieser nichtstaatlichen Institution bestehen
in der Erforschung der Regenwälder Papua-Neuguineas und der
Umwelterziehung. Außerdem bietet das W.E.I. Arbeitsmöglichkeiten für
Gastwissenschaftler.
Ein weiteres Anliegen dieser Einrichtung ist der Schutz typischer
Schmetterlingsarten Neuguineas. Dabei verfolgt man zwei Strategien:
- Zum einen werden die Falter von einheimischen Sammlern in
begrenzter Anzahl aus dem Wald entnommen. Diese Entnahme dürfen jedoch
nur ganz bestimmte Personen vornehmen, die von der jeweiligen
Dorfgemeinschaft bestimmt werden. Durch den Verkauf der Falter wird ein
materieller Anreiz geschaffen die Lebensräume der Schmetterlinge nicht
abzuholzen. Da die Schmetterlinge sich selbst reproduzieren, solange
der Wald bestehen bleibt, existiert für die Dorfbewohner eine
langfristige Geldquelle. Auf diese Weise schützen die
Dorfgemeinschaften die Wälder ihrer Umgebung.
- Zum anderen werden Vogelflügler
im Wau-Ecology-Institut gezüchtet und gezielt vermarktet. So können
Schmetterlingsliebhaber aus aller Welt auf legalem Wege mit
entsprechenden Ein- und Ausfuhrpapieren Schmetterlinge kaufen. Das Geld,
das dabei eingenommen wird, kommt ebenfalls der heimischen Bevölkerung,
dem Naturschutz und der Zuchtstation zugute.
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Vogelflügler im Garten des W.E.I.
Wau, Papua-Neuguinea, 1998
Foto: A. Riedel. |
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Vogelflüglerpuppen im Garten des W.E.I.
Wau, Papua Neuguinea, 1998
Foto: A. Riedel. |
Im Verlauf der letzten 30 Jahre sind zahlreiche Naturreservate durch
staatliche oder private Initiativen entstanden. In den meisten Fällen
handelt es sich um Schutzgebiete, in denen die gesamte Fauna und Flora
eines bestimmten Landschaftstyps geschützt wird. Die Naturreservate
sind für die Forschung und den Tourismus zugänglich.
Die wichtigsten und interessantesten Naturparks Neuguineas werden hier aufgeführt:
Papua-Neuguinea |
Irian Jaya |
- Bayer-River Nationalpark - 120 qkm
- McAdams Nationalpark - 20 qkm
- Tonda Wildlife Management Area - qkm unbekannt
- Varirata Nationalpark - qkm unbekannt
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- Gunung Lorentz Naturreservat - 21 500 qkm
- Mamberano Foja Naturreservat - 14 420 qkm
- Rouffer - Park - 818 qkm
- Arfak - Park - 450 qkm
- Jayawijaya - 8000 qkm
- Wasur Rawa Buru Nationalpark - 4260 qkm
- Zyklop - Park - 225 qkm
- Bintuni Bucht - 2600 qkm
- Cenderawasih Nationalpark - 14 330 qkm
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Gold wurde bereits in den Dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts in
Neuguinea geschürft. Dafür wurden ganze Landstriche regelrecht
abgetragen und Flüsse umgeleitet. Seit in den letzten Jahren
Goldvorkommen am Bulolo River gefunden wurde, wird auch an diesem Fluß
intensiv nach Gold geschürft. Die große Goldmine "Ok Tedi" hat gezeigt,
dass die Auswirkungen auf die Umwelt weder übersehbar noch beherrschbar
sind.
Gegenwärtig wird ein großes Goldminen-Projekt auf der Insel Lihir vorangetrieben.