Dinge des täglichen Lebens

Tragenetze  Steinbeile

Tragenetze

Das gebräuchlichste Transportbehältnis ist bei den meisten Völkern Neuguineas das Tragenetz oder Bilum. Es wird meist von Frauen auf dem Kopf im Stirnbereich getragen.
(Nebenstehendes Bild veranschaulicht, wie die Netze getragen werden)

Tragenetze existieren in den verschiedensten Größen, Formen und Farben. Oft erkennt man am Netz auch die Zugehörigkeit zu einem Volk. Z.B. unterscheiden sich die Bilums der Dani, Lani und Yali im zentralen Irian Jaya bei sonst recht ähnlichen Merkmalen in der Länge des Trageriemens, der bei den Yali fast ganz fehlt.
Das Bilum ist nicht nur ein Gebrauchsgegenstand schlechthin - es ist auch ein Wertgegenstand. So wird auch stets eine gewisse Anzahl von Tragenetzen als Teil des Brautpreises mit gefordert. Und bei der Hochzeit einer Dani-Frau bekommt diese von Freunden und Verwandten eine ganze Reihe von Tragenetzen geschenkt - z.T. mit , z.T. ohne Inhalt - stets aber mit dem Wunsch, das Tragenetz solle immer gefüllt sein.
 


Holzskulptur
Foto: M. Hoffmann

Wenn man Frauen unterwegs begegnet, bekommt man den Eindruck, als gehöre das Tragenetz bereits zur Kleidung - stets ist das Bilum dabei.
Mit den Tragenetzen wird so ziemlich alles transportiert, was dort hineinpasst: Dinge des Alltags, Nahrungsmittel in zum Teil sehr großen Mengen, lebende Schweine oder Hühner und sogar Babys und junge Kinder.



Frauen transportieren in Tragenetzen Süßkartoffeln zu ihrem Dorf.
Papua Neuguinea, um 1960
Foto: Bischof Kuder, Evang.-Lutherisches Missionswerk Leipzig.


Vorratsbehälter



Vorratskorb für Nahrungsmittel
Wau, Papua-Neuguinea, 1994
Foto: M. Hoffmann


Steinbeile

Steinbeile sind bis in die jüngere Vergangenheit kennzeichnend für die Kulturstufe zahlreicher Bevölkerungsgruppen Neuguineas gewesen. Metalle kannten die meisten indigenen Völker bis vor relativ kurzer Zeit nicht. Gegenstände aus Metall wurden erst im Zuge der "Zivilisierung" und Missionierung eingeführt.

Eine Steinaxt besteht aus einem V-förmigen Stück Holz mit unterschiedlich langen Streben. Das kurze Ende ist mit einer Steinklinge versehen, die mit Lianenfasern befestigt wird. Die Fasern werden naß verarbeitet und ziehen sich beim Trocknen zusammen.
Das Herzstück einer solchen Axt ist der geschliffene Stein. Dieser stammt aus bestimmten Regionen im Gebirge, wo in verborgenen Tälern Steinbrüche existieren. Z.B. das Volk der Una im zentralen Hochgebirge schleift dort die Klingen auf harten Felsplatten und tauscht diese gegen Waffen und anderes ein. Da solche geschliffenen Steine nur begrenzt vorhanden sind, haben sie einen hohen Wert bei den meisten Papuavökern und sind somit oft Teil des Brautpreises.


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